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Programm
Kanal K

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Info

Kanal K ist das Musik-, Community- und Ausbildungsradio im Raum Aargau/Solothurn und erreicht 35‘000 Hörerinnen und Hörer.
Das Programm hebt sich thematisch, kulturell und musikalisch von den kommerziellen Radios ab. Es besteht aus einem sorgfältig ausgewählten Musikprogramm, Sendungen in 15 Sprachen und redaktionellen Projekten in den Bereichen Kultur, Jugend, Integration, Politik und Nachhaltigkeit.

Geschichte

Alles begann – wie vieles in der Schweiz – langsam und mit einem Versuch Mitte der 80er Jahre. In einer Rundfunkversuchsphase gingen ein halbes Dutzend Sender in der Schweiz in Betrieb, ausschliesslich zur Probe versteht sich. Der Bund wollte mit diesem Experiment herausfinden, ob sich private Radiostationen finanziell über Wasser halten können. Der Aargau blieb damals carte blanche, ein weisser Fleck im Mediendschungel. Die Zeitungsverleger hatten erfolgreich gegen Privatradios opponiert, da sie einen Rückgang ihrer Werbeeinnahmen befürchteten. Ein Versuch also war nicht erlaubt, ein Kurzversuch dann schon.
Radio ALORA startete einen Kurzversuch im Aargau am 6. Mai 1988 und sendete während sechs Wochenenden. ALORA bot nicht-professionellen RadiomacherInnen ein Podium für freie Meinungsäusserung. Finanziert wurde der Kurzversuch mit Mitgliederbeiträgen, am Mischpult sassen Menschen, die der Meinung waren, etwas zu sagen zu haben. In der Folge wurden Privatradios auch im Aargau salonfähig:
Radio Argovia von der Aargauer Zeitungsverlegerschaft und die ALORA-Crew mit dem neuen Konzept Aargauer Regionalradio erhielten eine Konzession. Problem: Für den Aargau stand nur eine Frequenz zur Verfügung. Die ungleichen Partner Argovia und Aargauer Regionalradio wurden gebeten, ein Time-Sharing-Abkommen nach den Guidelines der Aargauer Regierung zu unterzeichnen.
Das nicht-komerzielle Aargauer Regionalradio sendete gemäss Time-Sharing-Vertrag ab 1. Mai 1990 von montags bis freitags je eine Viertelstunde und am Donnerstag drei Stunden auf derselben Frequenz wie Radio Argovia.
»Mer schalted is us för di nächscht Viertelstond und überlönd die Frequenz em Aargauer Regionalradio«, so klang während sechs Jahren der Jingle auf 94,9 MHz jeden Abend um 20 Uhr. Die nächsten sieben Jahre gestalteten freiwillige RadiomacherInnen wöchentlich vier Stunden Programm zu Kultur und Politik und opferten ihre Freizeit für PR-Aktionen und die Programmentwicklung.
Am 1. April 1997 kam die Erlösung: Radio Kanal K wurde vom Bund als »Komplementärradio« für die nächsten zehn Jahre bewilligt – freie Frequenzen im Aargau gab es plötzlich auch. Der 24-Stunden-Betrieb brachte nicht nur inhaltlich einen Quantensprung.
Heute wird auf fünf Etagen in drei Studios gearbeitet. Festangestellte mit rund 370 Stellenprozenten gewährleisten den Betrieb. Das Programm wird nach wie vor von freiwilligen RadiomacherInnen realisiert.
Radio Kanal K wäre so, wie es heute funktioniert, nicht möglich ohne das Projekt »stage-on-air«. Es bietet für rund 20 Stellenlose die Möglichkeit, Radioarbeit am und hinter dem Mikrofon zu leisten und unterstützt damit das werbefreie Gemeinschaftsradio Kanal K wesentlich.
Als nicht kommerzielles HörerInnenradio spielt Kanal K heute im Quasi-Monopol-Umfeld der Aargauer Verlegermedien eine noch wichtigere Rolle. Gegen 30 Ausländergruppierungen finden hier ihr eigenes Medium. Viele Jugendliche holen sich hier ihre Medienkompetenz nicht nur als Konsumenten.

Sendegebiet